Frage: „Meine Kopfschmerzen ziehen oft vom Nacken zur Stirn. Aber weil mir nicht übel ist und Lärm mir nichts ausmacht, wurde mir gesagt, dass es dann keine Migräne sein kann. Wenn ich mich hinlege und ein paar Stunden schlafe, geht es meistens auch wieder besser!“

Antwort: Nichts davon ist untypisch für eine Migräne! Im Gegenteil, sobald die Kopfschmerzen vom Nacken zur Stirn ziehen, ist es schon fast sicher, dass es sich um eine Migräne handelt! Viele Betroffene geben an, dass ihnen Licht oder Lärm nichts ausmachen während der Kopfschmerzen, und dass Ausruhen helfen würde. Darauf frage ich immer das Gleiche: “Das heißt, Sie legen sich dann in einen leisen, dunklen Raum, oder in einen lauten, hellen?”. Hier fällt dann oft erst auf, dass es doch eine Phonophobie (Lärmempfindlichkeit), eine Photophobie (Lichtempfindlichkeit) oder auch eine Osmophobie (Geruchempfindlichkeit) während der Kopfschmerzen gibt. Wie es bei der Migräne der Fall ist…

Frage: “Neben meiner ‘normalen Migräne’ habe ich häufig Kopfschmerzen, die vom Nacken über den Kopf bis in die Augen ziehen… Kann man etwas gegen diesen Spannungskopfschmerz machen?”

Antwort: Ziemlich sicher: Ja! Dieser Schmerz ist genauso zu behandeln, wie Ihre Migräne – weil es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Migräne ist! Die Akutbehandlung sollte mit dem Medikament erfolgen, das sie bei Ihrer ’normalen Migräne“ auch einsetzen! Also in der Regel frei-verkäufliche Medikamente wie Ibuprofen, Paracetamol, ASS oder Metamizol. Die meisten Menschen profitieren von den sogenannten Triptanen aber deutlich mehr! Welches das beste Triptan ist, muss ausprobiert werden! Häufig benötigt man für unterschiedliche Migräneformen unterschiedliche Triptane. Es gibt bestimmt auch die richtige Akutschmerztherapie für Ihre Migräne!

Frage: “Seit ein paar Jahren habe ich starke Kopfschmerzattacken neben meinen ‘normalen’ Kopfschmerzen…”

Antwort: Es gibt keine ’normalen‘ Kopfschmerzen! ‚Normal‘ ist es, keine Kopfschmerzen zu haben! In der Regel sind es Menschen mit Migräne, die von Ihren Attacken berichten und dazwischen unter Kopfschmerzen leiden, die (zu) oft als ‚Spannungskopfschmerz‘ diagnostiziert werden. Es ist dann zwar keine klassische Migräneattacke – aber eben doch eine Migräne…

Frage: “Was sind eigentlich Triptane?”

Antwort: Triptane sind hochwirksame Medikamente zur Behandlung einer Migräneattacke (oder eines sogenannten Clusterkopfschmerzes). Pharmakologisch handelt es sich dabei um sogenannte Agonisten am 5-HT1B/1D-Rezeptor – das heißt, sie aktivieren bestimmte Serotonin-Rezeptoren und leiten sich auch strukturell vom Serotonin-Molekül ab.Durch die Aktivierung der Serotonin-Rezeptoren kommt es zu unterschiedlichen Folgereaktionen: 1. Zu einem Zusammenziehen (‚Konstriktion‘) der im Migräneanfall erweiterten (‚dilatierten‘) Gefäße – sie stellen also die Normalsituation wieder her! 2. Zu einer Hemmung der Ausschüttung von Botenstoffen (‚Neurotransmittern‘) in bestimmten Nervenendigungen des Gesichtsnervs (‚N. trigeminus‘). Hier lautet das Stichwort: CGRP!